Solarmodul auf dem Wohnmobil
Unsere Umbau und Renovierungen am Wohnmobil gehen weiter. Nachdem wir letzte Woche bereits neue Dachfenster eingebaut haben (hier geht’s zum Blog-Beitrag), werden heute zwei neue 150W Solar Panele von Carbest auf dem Dach unseres Wohnmobils montiert.
Warum wir mehr PV-Module auf unserem Wohnmobil installieren
Wir hatten bereits zwei kleinere Solarmodule ca. 150W Gesamtleistung auf unserem Wohnmobil und sind damit die letzten zwei Jahre durch Europa unterwegs gewesen. In den Sommermonaten hat uns der Strom locker gereicht. Probleme hatten wir nur in den Wintermonaten und wenn mal mehrere Tage am Stück schlechtes Wetter herrschte. An diesen Tagen hat sich unsere Batterie einfach zu tief entladen und wir hatten keine Energie mehr zum laden von Laptop, Handy oder sonstigen elektronischen Geräten im Wohnmobil.
Darum haben wir uns dazu entschlossen unserem Wohnmobil ein Upgrade zu verpassen. Neben einer neuen LFP-Batterie (LiFePo4) mit 200Ah Kapazität kommen zusätzlich zwei 150W PV-Module aufs Dach. Damit sollten wir auch längere Zeit ohne Sonnenschein weiter autark mit Strom versorgt sein.
Die neuen Solarmodule für das Wohnmobil
Wie bei unseren Dachfenstern auch, haben wir auf die Produkte von Carbest zurückgegriffen. Carbest ist eine Eigenmarke von Reimo und bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bei hoher Qualität der Produkte. Das 150W Panel kostet 469 EUR einzeln oder 549 EUR im Set mit MPPT Solar-Laderegler und Kabeldurchführung.
Vor- und Nachteile flexibler Solarmodule
Bei Solarmodulen gibt es zwei unterschiedliche Konstruktionsweisen. Es gibt einmal die starren Solarmodule, welche meist in einem Aluminiumrahmen eingelassen sind und es gibt die flexiblen Solarmodule bei welchen die Solarzellen auf einem biegsamen Trägermaterial (Fieberglas oder TPT) aufgebracht sind.
Beide Bauarten haben ihre Vor- und Nachteile.
Je nachdem welche Anforderungen oder Vorlieben man hat, sollte man vor dem Kauf die richtige Entscheidung treffen.
Wir haben uns für flexible Solarmodule entschieden, da diese für uns eben in wichtigen Kriterien besser als die starren Solarmodule sind.
Wir wollten Solarmodule, die möglichst einfach und ohne bohren und Schrauben auf dem Wohnmobil montiert werden können. Ich habe auf Grund eines Wasserschadens eine gewisse Aversion gegen Löcher im Dach und daher fallen die starren Module schon grundsätzlich raus.
Viele Wohnmobilisten argumentieren, dass die Effizienz der flexiblen Solarmodule schlechter ist, da sie aufgrund der direkten Verklebung auf dem Dach, durch Sonneneinstrahlung und fehlende Belüftung von unten, höhere Betriebstemperaturen haben, welche sich eben auf die Leitfähigkeit (Innenwiderstand) auswirkt.
Für uns war das aber kein ausschlaggebendes Argument, denn wenn die Sonne wirklich so stark scheint, haben wir sowieso mehr genug Energie und sind nicht auf die paar Prozent Verlust angewiesen. Uns waren die Vorteile der flexiblen Solarmodule wichtiger wie eben die Montage durch verkleben, weniger Gewicht, flachere Bauweise und dadurch weniger Luftwiderstand und und und…
Hier sind nochmal alle Vor- und Nachteile flexibler Solarmodule kurz und knapp zusammengefasst:
Vorteile flexibler PV-Module:
- leichter zu montieren (kein bohren)
- weniger Gewicht
- kann auch mit Biegung montiert werden
- manche Modelle sind begehbar
- weniger Luftwiderstand
Nachteile:
- weniger effizient bei hohen Temperaturen (wenn direkt verkelebt)
- schlechtere Demontage (wenn direkt verkelebt)
- höhere Kosten
Flexibles Solarmodul verklebt auf Wohnmobil
Starres Solarmodul mit Halterung auf Wohnmobil
Benötigte Produkte und Werkzeuge
Die Montage der flexiblen Solar-Panele ist wirklich einfach. Man benötigt dazu nur wenig Werkzeug und etwas Sikaflex und ein bis zwei Stunden später ist das Solarmodul schon installiert. Hier eine Übersicht der benötigten Materialien und Werkzeuge.
Verwendetes Verbrauchsmaterial:
Wago-Klemmen
Verwendetes Werkzeug:
Schritt für Schritt Anleitung
Ok, jetzt hast du deine Solarmodule und alles an Werkzeug also starten wir mit der Montage der PV-Anlage.
Schritt 1 - Dachfläche anschleifen
Dachfläche bzw. die Klebefläche für das Solarmodul anschleifen. Wir haben dafür einen Schleifvlies mit 240er Körnung verwendet
Schritt 2 - Reinigen der Klebeflächen
Nach dem anschleifen der Oberfläche sollte diese von Staub und Fettrückständen befreit werden. Wir haben dazu ein Reinigungsbenzin verwendet, da dies die Lackierung nicht angreift.
Schritt 3 - Vorbehandlung mit Aktivator und Primer
Die Klebeflächen werden nun mit einem Aktivator und Primer vorbehandelt, damit das Sikaflex 252i die maximale Haftkraft erzielt.
Schritt 4 - Anbringen von P-Profil Dichtung
Um einen schönen seitlichen Abschluss der Verklebung zu bekommen verwenden wir an den Außenseiten des Solarpanels zwei P-Profil Dichtungen. Dies hat nur einen optischen Effekt und wird nicht unbedingt benötig. Sieht aber deutlich besser aus wie herausgequollener Klebstoff.
Schritt 5 - Sikaflex 252i auftragen
Direkt neben die P-Dichtung kommt nun eine Dicke Wurst Sikaflex 252i welche das Solarmodul dauerhaft mit dem Wohnmobil verbindet. Das Sikaflex sollte ca 5-6 mm dick aufgetragen werden. Wir verkleben das Modul nur seitlich um später noch die Möglichkeit zu haben, das Modul wieder abzubekommen. Bei einer vollfächigen Verklebung ist das so gut wie unmöglich.
Schritt 6 - Fließenkreuze aufbringen
Alle 20 cm legen wir in die Wurst aus Sikaflex ein Fließenkreuz um einen Abstand von 2mm zum Wohnmobildach zu erhalten. Das soll für eine bessere Luftzirkulation sorgen und auch die maximale Klebekraft des Sikaflex gewährleisten.
Schritt 7 - Solarmodul aufsetzen und andrücken
Jetzt wird das Solarpanel auf das Wohnmobil montiert. Dabei darauf achten, dass beim auflegen des Solarmoduls die Ausrichtung stimmt, denn ein verschieben ist später nicht möglich bzw. wird die Verklebung dadurch beschädigt. Wenn das Solarmodul auf dem Wohnmobil platziert ist, die Seiten andrücken und den Kleber für 12-24h aushärten lassen. Er dann wieder mit dem Wohnmobil fahren.
Endergebnis und Fazit
Das Projekt Solarmodul Montage auf unserem Wohnmobil ist abgeschlossen.
Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und werden ab sofort nie mehr ein Energieproblem auf Reisen haben.
Die Installation war wirklich einfach und ist auch für unerfahrene Bastler ohne große Vorkenntnisse möglich. Wir finden die Optik der flexiblen Solarmodule auf dem Dach deutlich attraktiver als die der bisher installierten Module und überlegen, ob wir diese nicht ganz entfernen oder durch ein weiteres flexibles Modul ersetzen. Hier siehst du das Endergebnis.
Was sagst du zur Installation? Hat dir dieser Blog-Beitrag gefallen? Dann hinterlasse uns doch ein Kommentar.
Comments
Sascha
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Michaelvof
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