Das erste große Etappenziel auf unserer Europatour soll eigentlich Paris heißen. Doch nur 100 km davor streikt unser Wohnmobil und wir sitzen für ein paar Tage fest. Glück im Unglück, denn wir sind direkt an den Seine Grands Lacs gestrandet, ein Badesee.
Die „vier großen Seine Seen“ sind künstlich angelegt zum Schutz vor Hochwasser und Überschwemmungen gebaut worden. Der Marne-See an welchem wir gestrandet sind, ist durch Stege in vier Teile geteilt. So ist es für Familien mit Kindern durchaus möglich, zu Fuß einen dieser Teile zu umrunden. Überall sind Kinderspielplätze mit Picknicktischen die zu einer Pause einladen. Wir sind mit Laufrad und Skateboard losgezogen und konnten auf den teilweise asphaltierten Wegen wunderbar damit fahren.
Als am Nachmittag der Himmel aufreißt gehen wir an den Sandstrand. Ein paar französische Familien machen hier Urlaub, dennoch herrscht freie Platzwahl. Wir schwimmen, plantschen, genießen den sonnigen Tag und bauen eine gigantische Sandburg.
Direkt am See gibt es kostenfreie sanitäre Anlagen. Toilette, Dusche und Spülbecken können hier von jedem genutzt werden. Allerdings kommt nur kaltes Wasser aus den Hähnen was uns erstmal Überwindung kostet hier zu duschen.
Der Platz ist wirklich traumhaft schön, trotz Sommerferien ist es hier ruhig und es gibt genug Platz zum spielen. Gegen Abend verschwinden wir allerdings schnell in unserem Wohnmobil, da uns sonst die Mücken aufgefressen hätten.
Am nächsten Tag wagen wir eine See Umrundung mit den Fahrrädern und unseren beiden Kindern. Jonas sitzt noch in einem Kinderfahrradsitz. Sophie meistert die Strecke ohne Probleme. Es sind insgesamt 77km Küste, die mit dem Fahrrad gefahren werden können. Diese können je nach Bedarf durch Brücken und Stege verkürzt werden. Wir fahren ca. 45km mit nur wenigen Steigungen, eine sehr entspannte Runde.
Wir kommen zu Giffaumont-Champaubert, hier ist einiges geboten. Hüpfburgen, Restaurants, Campingplätze, Segelverleih, Minigolf, Kletterwald und vieles mehr.
Mittags setzen wir uns auf eine Bierbank eines Imbisses. Eine sehr freundliche Bedienung nimmt unsere Bestellung auf. Wir essen sehr gut und sind rundum zufrieden.
Auf dem nach Hause weg erwischt uns eine gewaltige Regenwolke die sich die letzten paar Kilometer über uns ergießt. Klatschnass kommen wir im Wohnmobil an. Schnell schlüpfen wir in trockene Kleidung und trinken einen heißen Tee, um wieder warm zu werden.
Am nächsten Tag ging es für uns dann schon zur Werkstatt. Wir hätten aber durchaus noch ein paar Tage hier verbringen können.
Fazit:
Wer auf der Suche nach einem ruhigen Urlaubsort in den Sommerferien ist, ist hier genau richtig.
Stellplatz – Wir standen mit unserem Wohnmobil im Westen des Sees direkt davor. Aber Achtung, nur zur rechten Seite ist das abstellen von Wohnmobilen erlaubt. Die andere Seite muss für PKWs freigehalten werden.
Fortbewegung – Man kann den See hervorragend mit dem Fahrrad umrunden oder auf mehrere Etappen auch zu Fuß. Wer nach Reimes möchte, sollte mobil sein. Am besten mit dem eigenen Auto. Es werden aber auch Touren angeboten (z. B. bei dem Campingplatz Les Rives du Lac)
11. September 2019